Geschichte der Schwarzatalbahn
24.04.1872 |
Gründung des "Comitee Schwarza-Eisenbahn" |
1894 |
erste Vermessungsarbeiten für den Bahnbau im Schwarzatal |
30.01.1895 |
Staatsvertrag über den Bau der Schwarzatalbahn bis Katzhütte, mit Abzweig nach Königsee |
04.04.1895 |
der preußische Landtag beschließt den Bau und die Finanzierung |
1897 |
erfolgt erst die Zustimmung des "Fürstlichen Ministeriums für öffentliche Arbeit" |
16.12.1899 |
Eröffnung der Teilstrecke Rottenbach-Köditzberg |
27.06.1900 |
Erste Züge auf der Strecke Köditzberg - Sitzendorf |
04.08.1900 |
Abnahme des Abschnittes Sitzendorf - Katzhütte |
17.08.1900 |
Eröffnungsfeier der Strecke Rottenbach - Katzhütte |
1999 |
Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Obstfelderschmiede und Katzhütte |
28.05.2000 |
Sperrung der Gesamtstrecke Rottenbach - Katzhütte |
25.06.2001 |
Unterzeichnung des Verkehrsvertrages zum Betrieb der Schwarzatalbahn und Oberweißbacher Bergbahn |
01.01.2002 |
Gründung von “DB RegioNetz, Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn”, Bauarbeiten zur Wiederherstellung der Strecke und Wiedereröffnung zum Fahrplanwechsel im Dezember |
2005 |
Alle Stationen der Schwarzatalbahn erhalten ein Fahrgastinformationssystem mit Laufschrift und Temperaturanzeige |
2005-2007 |
Erneuerung der Bahnsteige in Meuselbach-Schwarzmühle und Katzhütte |
02.12.2011 |
Inbetriebnahme der neuen Schwarzabrücke bei Mellenbach, km 16,055 |
13.04.2013. |
Für die gesamte Strecke wird der "technisch unterstützte Zugleitbetrieb" (TUZ) in Betrieb genommen |
2013 |
Die Schwarzatalbahn wird durchgängig mit punktförmiger Zugbeeinflussung (PZB) ausgerüstet |
2018 |
Gestaltung der Triebwagen auf der Schwarzatalbahn als "Fürstenkutsche zur Bergbahn" |
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Quellen: Unterlagen der OBS; Dr. Georg Thielmann, Die Schwarzatalbahn, Wachsenburgverlag, 2003 |
Interessantes aus der Geschichte der Schwarzatalbahn
Die 1900 in Betrieb genommene Eisenbahnstrecke Rottenbach - Katzhütte ist von ihrer Streckenführung recht anspruchsvoll. Weil das Fürstenhaus von Schwarzburg die Streckenführung durch das Schwarzatal, entlang der Schwarza von Blankenburg bis Katzhütte, verhinderte, musste eine neue Trasse her. Diese wurde nun unter Nutzung zweier Täler entwickelt. Von Rottenbach folgt die Strecke zunächst dem Rinne-Tal (Rinne heißt der Bach), führt dann über die Höhe, hinab in das Schwarzatal und folgt diesem bis Katzhütte. Dieser Streckenverlauf bot die Möglichkeit, in Köditzberg einen Anschluss nach Königsee herzustellen. Er hatte aber auch einige Schwierigkeiten zur Folge, wie starke Steigungen, enge Radien, viele Brücken und dadurch Züge mit geringer Nutzlast. (Dsa Bild zeigt die Bauarbeiten zwischen Köditzberg und Königsee ca. 1910.)
Das belegen ein paar Daten aus dem heutigen Anlagenbestand:
Streckenlänge |
25 km |
Anzahl Brücken |
22 |
Anzahl Stützbauwerke |
48 |
Anzahl Durchlässe |
66 |
Bahnübergänge |
30 |
max. Streckengeschwindigkeit |
60 km/h |
max. Steigung |
37,281 Promille |
Anzahl Gleisbögen |
142 |
Anzahl Bögen R < 300 m |
96 |
davon Anzahl Bögen R < 180 m |
27 |
In der Anfangsphase, ab 1900, führte dieser Streckenverlauf zu Problemen. Es war schwierig, geeignete Lokomotiven zu finden, die ausreichende Zugkraft und gute Kurvenläufigkeit hatten. Wie dafür geschaffen produzierte die Erfurter Lokomotivfabrik Hagans genau zu dieser Zeit eine Gelenklokomotive der Bauart T 13 und später die Weiterentwicklung T 15.
Solch eine Gelenklokomotive zog auch den Eröffnungszug am 17.08.1900. Spätere Entwicklungen von seitenverschiebbaren Achsen oder Drehgestelllokomotiven ermöglichten den freizügigen Einsatz verschiedenster Lokomotiven bis in die Neuzeit. Was blieb ist die Anforderung von viel Zugkraft für wenig Wagen oder großer Motorleistung für wenig Gewicht.
Die Hagans T13 zog den Eröffnungszug 1900
Am 17.August 1900 wurde die Strecke Rottenbach - Katzhütte eröffnet. Gezogen wurde der Eröffnungszug von einer Dampflok Typ T13 der Bauart Hagans, belegt durch Postkarten vom Eröffnungszug. Dieser Loktyp war durch seine besondere Bauart geeignet, diese Strecke mit ihren sehr engen Kurvenradien von 180 m zu befahren. Als Weiterentwicklung wurden in der Lokfabrik Hagans Güterzuglokomotiven der Gattung pr.T15 gebaut, die eine Treibachse mehr hatten und dadurch leistungsfähiger waren. Auch die sollen im Schwarzatal gefahren sein. Mit der technischen Weiterentwicklung der Dampflok entstanden Fahrzeuge mit besserem Kurvenlauf, was zur Ausmusterung dieser doch recht komplizierten Maschinen führte. Erinnert werden soll hiermit an den Erfurter Lokomotivbau der Firma Hagans, aus dessen Werkstatt diese Loks und das Schwinghebelsystem der Bauart Hagans kam. Eine Etappe in der Geschichte des deutschen Dampflokbaus mit vielen Erfindungen auf dem Weg von der Saxonia bis hin zur Baureihe 45 und 05, als größte deutsche Dampflokomotiven. Vielen Dank an Herrn Uhde, aus dessen T13-Bauanleitung dieses Foto und die Beschreibung des Hebelsystems stammen.